Newsticker #58

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Berlin-Grunewald, 28. Februar 2020

Kunstwerk des Monats Februar 2020

Liebe Freunde der Galerie,

für den Monat Februar hat das Galerie-Team ein Werk aus der laufenden Ausstellung Strange Days von Daniel Harms ausgewählt. Die Ausstellung läuft noch bis zum 14. März 2020.

Daniel Harms | No Hope – In Sight (Diptychon)
2016, Acryl / Leinwand, je 210 x 110 cm

Mit 210 x 220 cm gehört das Diptychon zu den Großformaten des Berliner Künstlers. Harms‘ charakteristische Synthese von Malerei und Elementen des Graffiti und des Comics, sowie seine typische Kombination von visuellem Bild mit Schrifteinsprengseln findet sich auch in diesem Werk.

„No Hope – In Sight“ ist ein psycho­logisches Bild. Wie in vielen anderen Werken von Harms ist das Thema auf die menschliche Figur fokussiert. Im Bild­geviert drängen sich eine Viel­zahl grotesk überzeichneter menschlicher Gestalten – vier dominante männliche bzw. weibliche Figuren (oder Köpfe) sowie zwei Kleinere.

Auffällig ist die Über­zeichnung der Sinnes­organe – der Augen, der Ohren und der Münder. Durch diese Fokussierung gelingt es Harms, die Spannungs­verhältnisse, die zwischen den Einzel­figuren stattfinden, in den Vordergrund des Bildgeschehens zu rücken. Die besondere Eigenart des Künstlers besteht darin, die große Dramatik und hohe Intensität der Aktionen und Reaktionen seiner Figuren durch die Bezug­nahme auf die Symbol­sprache des Comics und der Karikatur (beispielsweise Energie-, oder Bewegungslinien, oder auch die schlauch­artigen Sprachblasen) zu verstärken. Die Anordnung der Figuren, ihre Größenverhältnisse in Bezug zueinander oder auch das Motiv des verschlossenen Mundes verweisen auf schmerzhafte Erfahrungen – wie Machtgebaren, Dominanz, Verun­glimpfung oder Willkür.

Ins Auge fallen die starke Farbigkeit und darin die ungewöhnlichen Farbtöne (Violett, Lila, Rosa, Blau, Türkis und Grüngelb), die das Imaginäre der Szene unterstreichen. Was ist visua­lisiert? Eine Erinnerung? Ein Traum? Die tief­dunkle Hintergrundfarbe zieht den Betrachter in die beängstigende Leere eines unbestimmten Raumes.

In dieser Arbeit von Daniel Harms klingen biografische Bezüge an. Das zentrale Thema des Künstlers bleibt der Mensch in seiner gegen­wärtigen Existenz und seinen Lebens­äußerungen und Verhaltensweisen.

André Lindhorst



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