Minimalistische Arbeiten auf Papier

Bis zum 07. August zeigen wir Papierarbeiten des Berliner Minimalisten Christian Roeckenschuss.

Ab den frühen 1960er Jahren hat der Berliner Künstler auf der Grundlage seiner Erkundungen und Experimente auf Papier ein eigenständiges Werk entwickelt, indem er Formen auf das Wesentliche reduzierte und die Interaktion von Farbe, Bewegung und Licht zum Thema machte.

Viele der in der Ausstellung präsentierten Werke dokumentieren Roeckenschuss‘ Bezug zu künstlerischen Bewegungen seiner Zeit, etwa der Geometrische Abstraktion, ZERO und Op-Art. Indem Roeckenschuss eine radikale Abstraktion ablehnte, Bezüge zur Musik, Architektur und Literatur in seinen Bildern anklingen ließ, rein aus der Farbe heraus Reflexionen von Stadt- und Naturlandschaften schuf und sich immer wieder mit dem kosmischen Werden und Vergehen sowie den Grundelementen des Seins auseinandersetzte, stand der Künstler der Konkreten Poesie nahe.

Zur Vorlage seiner großen Werke dienten Collagen, in denen Kreisformen, Kreisscheiben, Kreisringe und Kreissegmente vorherrschten. Die Kreisformen konstruierte er zumeist selbst, indem er sie auf Klebefolien ausstanzte. In der Ausstellung werden auch Arbeiten gezeigt, die aus industriellen Markierungspunkten in perfekter Technik kombiniert wurden. Vermutlich ist Roeckenschuss der erste Künstler, der solche industriellen Klebepunkte im künstlerischen Zusammenhang verwendet hat. In der Ausstellung befinden sich neben einer Serie von Op-Art-Collagen auch einige der sehr seltenen signierten Siebdrucke seiner Séquences Chromatiques. Viele Arbeiten sind nach strengen mathematischen Gesetzmäßigkeiten durchdekliniert, andere bestechen durch ihre spielerische Leichtigkeit oder ihre Bezüge zum Ornament.